Deutsches Rotes Kreuz

Strandwächter retteten Dutzende Leben« zurück 

Ostsee-zeitung, 21.09.2012

Strandwächter retteten Dutzende Leben

Die Zahl der Badeopfer im Nordosten sinkt. Dennoch beklagen Rettungsschwimmer den Leichtsinn vieler Gäste.


Von Alexander Müller

Baabe – Heute ist er kerngesund, doch an einem heißen Sommertag im August wäre er fast gestorben. Für einen 61-jährigen Urlauber waren die Rettungsschwimmer am Ostseestrand in Baabe auf Rügen echte Schutzengel. Der Mann war vor den Augen anderer Badegäste plötzlich zusammengebrochen. Offenbar vor Erschöpfung. Ein Team der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) reanimierte ihn und holte den 61-Jährigen zurück ins Leben. "Wir sind sehr glücklich, dass es dem Herrn heute wieder gut geht", sagt DLRG-Einsatzleiterin Mai Bartsch. So viel Glück im Unglück hatte nicht jedes Bade-Opfer in diesem Jahr. Die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern meldet bislang für die Badesaison sechs Tote und fünf tödlich verlaufene Unfälle mit Sportbooten an der Küste und auf den Binnengewässern. "Oft sind Leichtsinn und Unvernunft die Ursachen", sagt Manfred Thielke von der Wasserschutzpolizei. Aber auch Alkohol sei oft im Spiel.

Strandwächter retteten Dutzende Leben
DRK-Lebensretter im EInsatz. Foto: DRK Kreisverband Rügen e.V.

Besonders mitgenommen hat den Beamten das Schicksal eines schiffbrüchigen Seglers. Der Mann fuhr mit einem Freund über den Schweriner See, als die beiden von einem Gewitter überrascht wurden. Eine Böe brachte ihre Jolle zum Kentern und schleuderte den 43-Jährigen von Bord – er gilt bis heute als vermisst. "Die Angehörigenin Ungewissheit lassen zu müssen, ist schlimm", sagt Thielke.

Dennoch ist die Zahl der Badetoten im Nordosten weiter rückläufig. An den von der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kontrollierten Gewässern starben in diesem Jahr zwei Menschen. 2011 waren es noch acht, im Jahr davor sogar 22. Im Bereich der DLRG verunglückten vier Menschen tödlich, im Vorjahr waren es noch 15. Beide Organisationen schickten in diesem Jahr insgesamt 2600 ehrenamtliche Rettungsschwimmer auf die Wachtürme.

"Die rückläufigen Unfallzahlen sind aber kein Grund zur Unvernunft. Jeder Tote ist einer zu viel", meint DRK-Sprecher Thomas Powasserat. Immer noch würden viele Menschen elementare Dinge nicht beachten: Sie tragen keinen Sonnenschutz oder ignorieren Warnhinweise.

Das führt zu nervenaufreibenden Rettungsaktionen wie Anfang August in Warnemünde. An diesem Tag war die Strömung im Meer besonders stark. "Wir mussten innerhalb von zwei Stunden elf Menschen aus den Fluten ziehen", erinnert sich Powasserat. Die Leute hatten die Gefahr unterschätzt, obwohl die rote Fahne gehisst war. Sie bedeutet Badeverbot – bei einem Einsatz begeben sich dann auch die Rettungsschwimmer in Gefahr. Für eine ältere Frau endete dieser stürmsche Strandtag tödlich. Trotz erfolgreicher Reanimation verstarb sie später im Krankenhaus


DLRG und Wasserwacht – 2600 Helfer

8230 Mal leisteten Rettungsschwimmer in diesem Jahr an den Stränden des Landes Erste-Hilfe. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes sorgten mit insgesamt 2600 ehrenamtlichen Helfern für Sicherheit. Beide Organisationen suchen regelmäßig Nachwuchs. Internet: www.wasserwacht-mv.de oder www.mv.dlrg.de

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